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Diagnostik

Im Sinne einer ressourcenorientierten Förderdiagnostik geht es nicht darum, den Fokus ausschließlich auf Auffälligkeiten zu richten. Vielmehr müssen bei der Beobachtung auch Stärken, Interessen und Entwicklungspotenziale wahrgenommen werden, an denen Fördermaßnahmen ansetzen können.

 

Im Rahmen der Schüler-Umfeld-Analyse bezieht sich die Diagnostik auf Befragung, Verhaltensbeobachtung, Testung und Sichtung des Schülerbogens (z. B. Sonderpädagogische Förderung in der beruflichen Vorbereitung und Ausbildung).

Ein Testverfahren zur Messung der Intelligenz ist nur dann angebracht, wenn diese für die Lern- und Verhaltensprobleme als Auslöser vermutet wird.

Für die Diagnostik sind die folgenden vier Perspektiven relevant:

1. Persönlichkeitseigenschaften:

Die Auslöser der Auffälligkeiten sind in der Person selbst zu suchen.

2. Situation:

Eine bestimmte Situation, in der sich der oder die Auszubildende gerade befindet, kann eine Verhaltensauffälligkeit auslösen.

3. Interaktionsprozesse zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schülern:

Aufgrund einer unzureichenden Beziehungsgestaltung kann es zu zwischenmenschlichen Störungen kommen.

4. Beobachter-Wahrnehmung:

Je nach Wahrnehmung und Empfinden wird ein Verhalten als störend oder als tolerierbar wahrgenommen.

(vgl. Stein 2014, S. 50)

Der Förderschwerpunkt esE ist so vielfältig und umfangreich, dass man nicht pauschal einen speziellen Test oder einen Beobachtungsbogen für alle Störungsbilder einsetzen kann. 

Literatur

 

Breitenbach, E. (2003). Förderdiagnostik. Theoretische Grundlagen und Konsequenzen für die Praxis. Würzburg: Edition Bentheim.

 

Bundschuh, K. (2010). Einführung in die sonderpädagogische Diagnostik. 7. Auflage. München: Reinhardt.

 

Stein, R. (2014): Unterricht bei Verhaltensstörungen. 2. Überarbeitete und aktualisierte Auflage. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.