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Erscheinungsformen

Die hier dargestellten Erscheinungsformen stellen eine exemplarische Auswahl zur Verdeutlichung dar, die je nach Schülerin oder Schüler natürlich nicht vollumfänglich und nicht in gleichem Ausmaß auftreten, sondern individuell recht unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Ein sonderpädagogischer Förderbedarf im Förderschwerpunkt Sprache äußert sich im Kindes– und Jugendalter häufig in Form einer Sprachentwicklungsstörung. Diese ist definiert als eine „umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache“ (ICD-10 GM 2020, F80.0).

 

Die ICD-10 unterscheidet dabei im Wesentlichen die folgenden drei Bereiche:

ICD-10 Nummer Benennung / Beispiel Beschreibung
F80.0 Artikulationsstörung Lallen
F80.1 Expressive Sprachstörung stark eingeschränkter Wortschatz; fehlerhafte Grammatik; kurze Sätze
F80.2 Rezeptive Sprachstörung für komplexe sprachliche Aspekte und / oder begleitende Besonderheiten wie Stimmlage, Gestik o.ä. fehlt das Verständnis, z.B. Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)

 

Daneben gibt es auch solche Sprachstörungen, die sich in Redeflussstörungen wie Stottern (Stammeln; vgl. ICD-10 F98.5) oder Poltern (hohe Sprechgeschwindigkeit mit Störung der Sprechflüssigkeit; unregelmäßiges und unrhythmisches Sprechen; vgl. ICD-10 F98.6) äußern.

 

Davon zu unterscheiden und entsprechend anders zu behandeln sind andere psychische Störungen wie

  • Mutismus: Vorliegen einer Sprechblockade, die immer (totaler Mutismus) oder „nur“ in bestimmten Situationen (selektiver Mutismus) auftritt

oder

Weiterführende Informationen

Für einen genaueren Überblick, welche Störungsphänomene sich im Bereich der Sprache finden lassen, lohnt ein Blick in die International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems der WHO, aktuell noch in der 10. Auflage (ICD-10)