Förderplanung

Ein wesentliches Merkmal inklusiven Unterrichts besteht in der Anpassung von Schule und Unterricht an die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler. Somit ist auch für Lernende mit Förderbedarf kmE zu eruieren, welche Hilfestellungen sie brauchen, um sich „bestmöglich im leistungsbezogenen, sozialen, persönlichen und gesundheitsbezogenen Bereich“ (Walter-Klose, S. 189) zu entwickeln. 

Der Lehrstuhl für Körperbehindertenpädagogik an der Universität Würzburg hat hierzu den Leitfaden für die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit körperlicher Beeinträchtigung (s. Literatur / Links) erstellt und veröffentlicht. Dieser kann zur Erfassung der mannigfachen Unterstützungsbereiche verwendet werden.

Ebenfalls kann z. B. der in der Handreichung zur sonderpädagogischen Förderung in Sachsen-Anhalt (Kultusministerium Sachsen-Anhalt) veröffentlichte Erhebungsbogen „Kompetenzprofil für den Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung“ als Vorlage dienen.

Um Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf kmE in ihrer schulischen Entwicklung zu fördern, können Maßnahmen der individuellen Unterstützung und auf Antrag nach Art. 52 Abs. 5 BayEUG i. V. m. §§ 31 ff BaySchO des Nachteilsausgleichs bzw. Notenschutzes gewährt werden (Handreichung: Individuelle Unterstützung, Nachteilsausgleich, Notenschutz, ISB, S. 21 ff). Zudem kann auf Basis der Empfehlung des MSD kmE an beruflichen Schulen über die Schule ein Antrag auf Budget- und / oder Anrechnungsstunden im Rahmen der Einzelinklusion gestellt werden.

Eine sorgfältige und umfassende Förderplanung kommt insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, die neben der körperlichen eine weitere Beeinträchtigung im kognitiven, sozial-emotionalen oder sprachlichen Bereich haben, eine besondere Bedeutung zu. Nach Singer (2015, S. 156 f.) führten Belastungen im sozialen Bereich und im Unterrichts- bzw. Lern- und Leistungsbereich zu einem Abbruch der inklusiven Schulsituation.