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Diagnostik

Um Inklusion im schulischen Kontext umzusetzen, bedarf es individueller Förderplanung. Neben Informationen und Maßnahmen externer Stellen (z. B. fachärztliche Diagnosen, Maßnahmen der Jugendhilfe) werden Daten einbezogen, die im schulischen Kontext erhoben werden. Hierfür kommen u. a. umfassende Beobachtungen in relevanten Situationen, eine ausführliche Jugendlichen-Umfeld-Analyse sowie der Einsatz diagnostischer Verfahren infrage. Bei den diagnostischen Verfahren unterscheidet man standardisierte und nicht standardisierte Tests (s. Überblick unten).

Lehrkräfte können im Rahmen der pädagogischen Diagnostik alle nicht standardisierten und zum Teil auch die standardisierten diagnostischen Verfahren verwenden.

Die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs kann nur durch Lehrkräfte für Sonderpädagogik (i. d. R. durch Mobile Sonderpädagogische Dienste MSD) erfolgen. Für die sonderpädagogische Förderdiagnostik finden oft standardisierte Testverfahren Anwendung (z. B. Intelligenztests), die nur von qualifiziertem Fachpersonal (v. a. MSD) durchgeführt werden dürfen.

 

 

Nicht-standardisierte Tests

 

 

Standardisierte Tests

 

Praxis

  • Aufgabe jeder Lehrkraft
  • Testung in der Regel bereits vor dem Einsatz standardisierter Tests und prozessbegleitend
  • Durchführung v. a. durch MSD
  • Testung anlassbezogen im Bedarfsfall

Ziele

  • Erfassung von Förderbedarf
  • Förderplanung und Durchführung individueller Förderung
  • Unterstützung im Selbstlernprozess
  • Erfassung individueller Entwicklungsfortschritte
  • Statusdiagnostik: Einordnung des Ist-Standes im Vergleich zu einer Normstichprobe. Es geht dabei um eine ressourcenorientierte Bestimmung der Lernausgangslage.
  • Verlaufsdiagnostik: Bestimmte Kompetenzen werden über einen längeren Zeitraum immer wieder mittels standardisierter Verfahren überprüft.      Ziel: Fördermaßnahmen zu evaluieren
  • Anwendung zur Begründung von Nachteilsausgleich/Notenschutz

Merkmale

  • Vergleichbarkeit mit einer größeren Stichprobe nicht zwingend
  • Verfahren der qualitativen Diagnostik
  • Orientierung an der individuellen Entwicklung (vorhandene Kompetenzen und Ressourcen)
  • wissenschaftlich fundiert, methodisch kontrolliert, theoriegeleitet
  • Orientierung an einer Vergleichsnorm (z. B. Altersnorm)

Beispiele

  • informelle Beobachtungen, subjektive Einschätzungen
  • mündliche / schriftliche Befragung
  • Leistungsnachweise mit bzw. ohne Bewertung
  • Intelligenztests (z. B. CFT 20-R, WISC-IV, KABC-II)
  • Entwicklungs-/Persönlichkeitstests (z. B. SESSKO, SELLMO, LAVI)